Keynote 4

Geschlechter-sensible Forschung: Chancengleichheit in der Medizin?

Eine stetig wachsende Anzahl von Studien belegt, dass ein Universalkonzept in der Erforschung und Behandlung von Krankheiten längst nicht mehr sinnvoll ist. Während im Zeitalter der personalisierten Medizin bereits Therapiekonzepte auf einzelne Gene abgestimmt werden, wird der Unterschied zwischen Mann und Frau in Forschung und klinischer Routine kaum wahrgenommen. In diesem Referat werden aktuelle Wissenslücken bei der Erforschung von Geschlechterunterschieden aufgezeigt und welche Gefahr eine genormten Geschlechtszuordnung in der Medizin mit sich bringt.

Kurz-CV

Catherine Gebhard ist Internistin und Kardiologin und seit 2016 Professorin für Gendermedizin an der Universität Zürich (SNF Förderprofessur). Innerhalb der Kardiologie hat sie sich auf Herzbildgebung und interventionelle Kardiologie spezialisiert und ihre klinische Ausbildung am Unispital Zürich, dem Imperial College London (UK) und dem Montreal Heart Institute (Canada) gemacht. Seit 10 Jahren beschäftigt sie sich mit den Geschlechterunterschieden in der Medizin. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Veränderung des weiblichen Herzens im Alter und die Zusammenwirkung von Herz und Gehirn bei Männern und Frauen.